Aufbau eines Kommunikationsnetzes für die kritische Infrastruktur („450 MHZ“)
Die Frequenznutzungsrechte im Frequenzbereich 450 MHz liefen zum 31.12.2020 aus und wurden im Rahmen der Widmung bundesweit für den drahtlosen Netzzugang vorrangig für Anwendungen kritischer Infrastrukturen bereitgestellt.
Damit wurden die Weichen für die Digitalisierung der Energiewende gestellt, da sich diese Frequenzen besonders gut
eignen, um damit eine flächendeckende, hochverfügbare und zugleich schwarzfallsichere Funknetzinfrastruktur unter
anderem in den Bereichen Strom, Gas, Wasser und Fernwärme aufzubauen.
Im Vergabeverfahren der Bundesnetzagentur konnte sich der Funknetzbetreiber 450connect GmbH erfolgreich durchsetzen. Gleichberechtigte Gesellschafter der 450connect sind der größte niederländische Energienetzbetreiber Alliander,
ein Konsortium regionaler Energieversorger, E.ON sowie die Versorger-Allianz 450, zu der zahlreiche Stadtwerke, Energie- und Wasserversorger unter Beteiligung der EnBW-Tochter Netze BW gehören.
Gemeinsam mit Energieversorgungsunternehmen hat die 450connect schon mit dem Ausbau von regionalen 450 MHzFunknetzen begonnen. Der Partner für Baden-Württemberg ist hierfür die Netze BW, die die Verantwortung für die Realisierung aller 450 MHz-Funkstandorte in Baden-Württemberg übernommen hat. Das 450 MHz-Funknetz ist eine nationale Branchenlösung und steht diskriminierungsfrei allen Unternehmen der kritischen Infrastruktur zur Verfügung, auch
z.B. Ihrem lokalen (Ab-)Wasserversorger.
Notwendigkeit des Aufbaus
Eine zuverlässige Infrastruktur ist Voraussetzung für das Funktionieren unserer Gesellschaft. 450connect, eine nationale
und branchenübergreifende Lösung, bietet allen Betreibern kritischer Infrastrukturen hochverfügbare Funkanbindungen
– auch, wenn der Strom ausfällt. Das Funknetz soll bis Ende 2024 in Betrieb gehen. Netzbetreiber haben dann die Möglichkeit, Energieerzeugung, -transport und -verbrauch in Echtzeit zu kontrollieren und zu steuern.
Zudem können sie die vielen dezentralen Wind-, Photovoltaik- und KWK-Anlagen, aber auch Ladestationen und Ampeln, deutlich besser einbinden. Damit leistet das 450-MHz-Funknetz einen erheblichen Beitrag für den Erfolg von Energie- und Verkehrswende sowie zur Bekämpfung der Auswirkungen des Klimawandels. Diese Kraftanstrengung gelingt nur zusammen – hinter 450connect stehen Unternehmen, die zusammen rund 90 Prozent der Fläche Deutschlands mit systemkritischer Infrastruktur versorgen.
Ein Funknetz braucht Funkstandorte. Netze BW, Sparte Dienstleistungen, verfügt über umfangreiche Erfahrungen bei der
Errichtung und dem Betrieb solcher Funkstandorte. Für einen zügigen und effizienten Ausbau übernimmt Netze BW Verantwortung und realisiert alle 450connect-Funkstandorte in Baden-Württemberg. Hierdurch steht das Funknetz früher
als in anderen Regionen zur Verfügung. Die 450connect GmbH ist Deutschlands alleiniger Betreiber der 450-MHzFunkfrequenzen. Ziel des Unternehmens mit Sitz in Köln ist es, zügig ein bundesweites leistungsfähiges Mobilfunknetz aufzubauen. Gleichberechtigte Gesellschafter der 450connect sind der größte niederländische Energienetzbetreiber
Alliander, ein Konsortium regionaler Energieversorger, E.ON sowie die Versorger-Allianz 450, zu der zahlreiche Stadtwerke, Energie- und Wasserversorger gehören.
Geplanter Standort in Grunbach
Netze BW plant vor diesem Hintergrund südlich von Engelsbrand-Grunbach einen voraussichtlich 40 m hohen-Funkmast für das 450 Megahertznetz zu errichten. Dieser Standort ist für die Versorgung der Region von entscheidender Bedeutung und von hoher zeitlicher Priorität. Das 450 Megahertz-Funknetz benötigt aus funktechnischen Gründen einen Standort auf dem Gemeindegebiet Engelsbrand, welcher als 40 m hoher Funkmast auf dem Flurstück 626 südlich von Grunbach vorgesehen ist.
Alles in allem ist ein solchen Zwecken dienender 450 MHz-Mast im bauplanungsrechtlichen Außenbereich grundsätzlich privilegiert zulässig. Dies wurde bereits geprüft
Gemeindeverwaltung und Gemeinderat haben gegenüber der Netze BW im Vorfeld deutlich kommuniziert, dass der Standort den geringstmöglichen Einfluss auf das Gemeindegebiet der Gemeinde Engelsbrand haben darf, also z.B. möglichst verträglich für das Ortsbild verwirklicht werden soll.
Nach Prüfung aller Alternativen kristallisierte sich schließlich der nun geplante Standort südlich von Grunbach heraus. Dies im Hinblick auf die technische Realisierbarkeit und die größtmögliche Verträglichkeit im Hinblick auf die o.g. Belange der Gemeinde Engelsbrand.
Herr Dr. Pascal Kuhn wird in der Sitzung des Gemeinderates anwesend sein, das Projekt vorstellen und für Fragen zur Verfügung stehen.
Um eine breite Information und auch Fragen seitens interessierter Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen, wird Herr Dr. Kuhn im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 15.03. um 19 Uhr in der alten Turnhalle in Grunbach das Projekt nochmals detailliert erläutern.